
DAHOAM — Magazin der Stadtwerke Bad Reichenhall
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Wenn Ernst Dressler Bereitschaftsdienst
hat, schaltet er das Handy nie aus, auch
nachts nicht. Auf seinem Nachttisch liegen
außerdem ein City Pager und ein analoges
Funkgerät. Sollte irgendwo im Stadtgebiet
ein größerer Stromausfall sein, löst das Fernwirksystem
automatisch per Funk und SMS
einen Alarm aus und setzt eine Einsatzkette
in Gang. Es werden gleichzeitig der bereitschaftshabende
Meister sowie der bereitschaftshabende
Monteur alarmiert. Sie treffen
sich daraufhin in der Schaltzentrale der
Umspannstation „Reichenhall Nord“. Von dort
aus wird die Fehlersuche bzw. Entstörung
des Netzes organisiert und durchgeführt.
Einen besonderen Stromausfall gab es am
4. Juli 2019 um 12.30 Uhr während der Mittagspause.
Rund 1.000 Stadtwerkekunden
im Bereich der Innenstadt waren davon betroffen.
Für die Mitarbeiter des E-Werkes galt
es, so schnell wie möglich die Fehlerstelle zu
finden und den Schaden zu beheben. Hierzu
wurde zunächst in der Schaltzentrale die
elektronische Netzüberwachung ausgewertet
und die Kabelfehlerstelle in der Innenstadt
zwischen der Trafostation Forstamtstraße
und der Trafostation Kammererbräu in nur
15 Minuten lokalisiert. Um 13.20 Uhr wurden
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schließlich durch Umschaltungen im Netz
alle betroffenen Anschlussnehmer wieder
mit Strom versorgt. Vor Ort stehen dann zur
genauen Fehlerbestimmung dem eingespielten
Team der Stadtwerke verschiedene
Messinstrumente zur Verfügung. „Mittels
Impulsecho, Schallfeldortung und Bodenmikrofon
konnte der Fehler auch schnell und
punktgenau aufgespürt werden. Ursächlich
für den Schaden war eine Bodensenkung.
Dabei wurde die Kabelisolierung beschädigt,
es kam zu einem Kurzschluss“, erzählt Ernst
Dressler.
Totes Tier statt Gas
Für den Bereich Wasser und Erdgas ist Stefan
Brandner der verantwortliche Leiter. Bei ihm
haben auch die Kollegen im regelmäßigen
Rhythmus jeweils 24 Stunden 7 Tage die
Woche Rufbereitschaft. „Wir sind ebenfalls
redundant aufgestellt. Es gibt gleichzeitig
eine Meister- und eine Monteur-Bereitschaft.
Bei Anrufen auf der Bereitschaftsnummer,
kommt die erste Alarmierung zum Monteur.
Sollte dieser kein Netz haben, wird der Anrufer
automatisch auf die Meisterbereitschaft
weitergeleitet“, erklärt Stefan Brandner. Ein
Einsatz, der ihm in Erinnerung blieb, war ein
Wasserrohrbruch an einer Hauptleitung vor
der Alten Saline, von der aus mehrere Häuser
versorgt werden. Wasser sprudelte durch
den Asphalt an die Oberfläche der Straße.
Und das an einem Sonntag kurz vor Weihnachten
zur besten Frühschoppenzeit. Das
Publikum und das Interesse waren da auch
entsprechend groß. „Es war kalt, aber es lag
noch kein Schnee und zum Glück bestand
keine Vereisungsgefahr für die Straße“, so
Brandner.
Wird Gasgeruch gemeldet, muss der Ersteinsatz
innerhalb einer halben Stunde erfolgen,
das ist gesetzlich vorgeschrieben. „Es ist
schon öfters vorgekommen, dass ein Gasgeruch
gemeldet wurde und es letztlich nur ein
totes Tier oder ein Benzinkanister war“. Bei
den Stadtwerken liegen im Eingangsbereich
extra Gasgeruchskarten aus, damit der Kunde
ein Gefühl bekommt, wie Erdgas riecht.
„Erdgas ist geruchslos“, so Brandner, „aber es
wird ihm ein Duftstoff beigesetzt, damit man
es riechen kann“. Um auf Nummer Sicher zu
gehen, rät er, sollen Eigentümer oder Mieter
ihre Gasleitung mindestens alle zwölf Jahre
auf Gebrauchsfähigkeit bzw. Dichtheit von
einem eingetragenen Fachbetrieb überprüfen
lassen und jährlich eine Hausschau
durchführen lassen.
Doluptatium quidusa quas cuptatq.
Die Alarmierung des Bereitschaftsdienstes läuft
u. a. über City Pager und analoge Funkgeräte.
TIPP:
Wichtige Hinweise zum Verhalten
bei Gasgeruch und zur jährlichen
Hausschau finden Sie auf der
Homepage der Stadtwerke unter:
www.stadtwerke-bad-reichenhall.de